Sich selbst zu akzeptieren ist ganz wesentlich, wünschen wir uns ein erfülltes und harmonisches Leben. Doch wenn Leistungsdruck, hohe Erwartungen und Selbstkritik den Alltag dominieren, ist es schwer, inneren Frieden zu kultivieren. Auch wenn Selbstwertgefühl nicht über Nacht entsteht, sondern aus Konfrontation mit unseren Themen bzw Selbsterforschung: Selbstliebe-Übungen sind eine wunderbare Möglichkeit, uns selbst bestmöglich zu unterstützen und Wertschätzung und Achtsamkeit im Umgang mit diesen wunden Punkten zu entwickeln. Wie können wir mehr lieben? In diesem Beitrag zum Thema Selbstliebe wollen wir näher darauf eingehen.
Inhalt
Warum Selbstliebe lernen so wichtig ist
Selbstakzeptanz beeinflusst absolut alles in unserem Leben. Emotionale Stabilität, Klarheit, Aufrichtigkeit, erfüllte Beziehungen und Authentizität sind ohne sie nicht möglich. Andrerseits ist dies etwas, was bei den meisten Menschen zu kurz gekommen ist- es ist daher weder ratsam, noch förderlich, ein Problem daraus zu machen, das es umgehend zu lösen gilt, sondern uns bewusst zu machen, dass es tatsächlich nichts wichtigeres in unserem Leben geben kann, als uns mit Güte und Geduld unserer selbst anzunehmen und mehr Selbstliebe zu lernen.
Zufriedenheit und Lebensfreude können wir zwar eine ganze Weile durch Ersatz künstlich simulieren- etwa durch eine erfolgreiche Karriere, Freundschaften oder intensive Ausübung diverser Hobbies-, wenn wir uns aber selbst nicht wirklich leiden mögen und voller Selbstzweifel sind, kann dies nicht von Dauer sein.
Selbstliebe stärken: Übungen für jeden Tag
Selbstfürsorge ist der gelebte Ausdruck von Selbstliebe. Zeit nur mit dir selbst zu verbringen, achtsam hinzuhören, was es gerade für dich braucht und das auch zu kommunizieren, dich von stressigen Menschen, Situationen und Umständen zu distanzieren, die dir nicht gut tun und andererseits offen zu sein und dich mit dem zu konfrontieren, was du ablehnst oder fürchtest, sind wesentliche Aspekte von Selbstfürsorge und Selbsterforschung. Sie werden dabei helfen, deine Selbstliebe zu stärken.
Im folgenden wollen wir einige hilfreiche Übungen und Praktiken durchgehen- und es wird mit Sicherheit keine Affirmation dabei sein- die dich im Entwickeln von mehr Selbstliebe und self-compassion unterstützen. Such dir aus, was für dich passt – und denke daran, dass es zwar Freude bereiten darf, andererseits aber unser innerer Antreiber und Kritiker höchst ablehnend sein wird gegenüber Stille, Nichtstun, fühlen statt denken und Achtsamkeit und Selbstfürsorge kultivieren.
Wir dürfen uns immer wieder bewusst machen, dass unser Ego kein Interesse daran hat, zu wachsen. Bei Selbstliebe geht es daher auch sehr darum, die Stimme des inneren Kritikers ignorieren zu lernen. Möglicherweise wirst du einiges daher als langweilig, uninteressant oder nicht zielführend erleben- das liegt daran, dass wir tatsächlich oft gar nicht „nichts tun“ können, weil wir ständiges Tun und Leisten so gewohnt sind.
Wir sind meistens außerdem gewohnt, andauernd ein Ziel vor Augen zu haben bzw irgendetwas anzustreben und machen oft unseren Selbstwert davon abhängig. Das alles einfach zu ignorieren, einmal nicht irgendeiner baumelnden Karotte hinterherzulaufen und selbstkritisch zu sein, sondern uns selbst und unser Wohlbefinden an erste Stelle zu setzen, ist oft alles andere als einfach.
Meditation
Das A und O. Und zwar geht es hier nicht um die typische Pose im Lotussitz in hippen Yoga-Klamotten. Sondern um Meditation, wie sie ursprünglich gedacht ist: Sein im Hier und Jetzt. Dazu kannst du sitzen, liegen oder einen Handstand machen- es ist vollkommen egal. Ich empfehle das Liegen- so kann man die Tiefe Bauchatmung besser wahrnehmen und praktizieren.
Lege oder setze dich entspannt hin, an einem warmen und stillen Ort. Lege eine Hand sanft auf deinen Bauch und atme tief und ruhig, spüre, wie sich deine Bauchdecke hebt und senkt. Schließe die Augen und nimm einfach wahr, was du gerade wo in deinem Körper fühlst. Bist du angespannt? Wütend? Traurig? Ungeduldig? Froh? Wo in deinem Körper fühlst du das? Was immer es ist- es ist willkommen und darf einfach da sein.
Beobachte ruhig und offen Gedanken und Gefühle, die kommen und gehen. Vielleicht nimmst du ein Gefühl wahr, das permanent anwesend ist und sich ungut anfühlt? Das macht nichts. Lade auch dies an deinen großen Tisch ein- dort ist für alle Platz. Und alles ist dir hier und jetzt gleich gültig- alles hat dieselbe Gültigkeit. Du musst nichts damit machen, nichts verändern, nichts erreichen, dich auf nichts konzentrieren und nichts muss anders sein, als es ist. DAS ist Meditation. Da sein, mit dem, was IST.
Praktiziere dies, sooft du kannst!
Emotionen im Körper fühlen
Fast dasselbe wie unter „Meditation“ beschrieben. Es ist von größter Bedeutung, dass wir lernen, vollkommen wertfrei und offen Emotionen in unserem Körper zu fühlen, statt aus Widerstand gegen unangenehme Gefühle ins Denken zu flüchten oder sie wegzudrücken, abzuspalten oder zu betäuben. Dauernder Aktivismus, permanenter Zigaretten-, Alkohol- und Drogenkonsum, übermäßiges Essen, Schlafen und generell Süchte aller Art sind nahezu „normal“, sprich, die Norm.
Uns selbst auszuhalten, insbesondere heftige und sehr unangenehme Emotionen wie Schuld, Scham und Angst, ist etwas, was man uns nie beigebracht hat. Stattdessen haben wir üblicherweise gelernt, sie und die dazugehörigen Themen unter den Teppich zu kehren, sie zu zerreden, ins lächerliche zu ziehen, zu betäuben oder zu unterdrücken- was auf Dauer nur in eine Depression führen kann.
Wir haben solche Angst vor Schmerz und „negativen“ Gefühlen, dass wir sie fürchten, wie der Teufel das Weihwasser. Dabei ist überhaupt erst unsere Ablehnung und Bewertung das, was uns leiden läßt- Schmerz ist einfach Schmerz. Angst ist Angst. Wir können- und müssen- unbedingt lernen, sie einfach als das anzunehmen, was sie sind und uns darin üben, sooft wie möglich alle Emotionen immer entspannter einfach fühlend im Körper wahrzunehmen.
In unserem schlimmsten Schmerz und der größten Ablehnung liegt nämlich unsere größte Freiheit.
Das innere Kind behüten
Stell dir deine Emotionen- ganz besonders jene, die du ablehnst oder vor denen du dich fürchtest – als Waisen-Kinder vor. Denn genau das sind sie: Anteile, die niemand haben will. Verstoßen, ausgegrenzt, als „negativ“ abgestempelt und vollkommen ungeliebt. Wer liebt schon Angst, Neid, Schuld, Einsamkeit, Wut und Verzweiflung? Um nur einige zu nennen. Wir fürchten uns so sehr vor diesen Gefühlen und dabei wollen sie nur eines: unsere Wertschätzung und Anerkennung. Einen gleich gültigen Platz an unserem großen Tisch. Dazugehören.
Wenn wir verstehen, dass wir alle so ein bedürftiges Kind in uns tragen, das einfach nur geliebt und gesehen werden will, tun wir uns soviel leichter mit unseren Gefühlen. Wenn ein Kind vor dir steht, das Vater und Mutter verloren hat und in Einsamkeit und Verzweiflung weint- würdest du es kritisieren und zu ihm sagen „Stell dich nicht so an!“ ? Hoffentlich nicht.
Nimm dir Papier und Stift und schreibe an dein inneres Kind. Schreibe mit der rechten Hand- und nimm den Stift in die linke Hand, um den bedürftigen und versehrten Anteilen in dir eine Antwort zu ermöglichen. Die linke Hand ist mit der rechten Hirnhälfte verbunden, die für Emotionen, Kreativität und Unterbewusstsein zuständig ist. Es mag eine ganze Weile dauern, bis du eine Antwort erhältst, je nachdem, wie aufmerksam du dir bisher selbst zugehört hast- falls überhaupt. Sei geduldig und beginne, einen liebevollen und fürsorglichen erwachsenen Anteil zu entwickeln und zu kultivieren, der sich kümmert und auf die eigenen Bedürfnisse eingeht. Und vor allem erst einmal zuhört.
Viele Menschen stecken emotional in diesem bedürftigen Anteil fest und haben nie einen liebevollen und fürsorglichen Erwachsenen entwickeln können, der sich kümmert. So fühlen wir uns uns ganzes Leben lang verloren und zutiefst bedürftig- und sehnen uns so sehr nach jemandem, der uns versteht und behütet. Beziehungen, die hierauf gründen, können jedoch nicht funktionieren- eine erfüllte Beziehung muss von liebevollen Erwachsenen eingegangen werden, die sich dieser Anteile bewusst sind und die Verantwortung dafür übernehmen – also den Weg der Selbstliebe durch Selbsterforschung beschreiten.

Dankbarkeit pflegen
Dankbarkeit entsteht ganz natürlich, wenn wir aufhören, uns auf Probleme kreieren und Vergleichen zu fokussieren und uns erinnern, wie gesegnet wir sind. Dass das größte Wunder ist, dass wir hier sind-und das erkennen können. Und dass wir nicht hiersein müssen, sondern dürfen. Wie endlos schön Leben ist. Es ist auch ganz oft schlimm, überfordernd, schmerzhaft und zutiefst verletzend- aber das macht nichts!
Wenn wir Gleichgültigkeit kultivieren– d.h. alles in uns besitzt die gleiche Gültigkeit, alles ist willkommen- dann können wir diesen ungeliebten Emotionen und Gefühlszuständen mit Wertschätzung und Mitgefühl begegnen. Es sind ungeliebte und abgelehnte Anteile in uns, die gesehen werden möchten.
Grenzen
Ein Thema, das oft verwechselt wird: Es geht nicht darum, Grenzen zu setzen im Sinne von: Bis hierher und nicht weiter. Ganz oft ist das Gegenteil dringend nötig- wir tun das bereits ständig, wenn wir bestimmte Gefühle nicht fühlen wollen. Dann machen wir dicht, wenden uns ab oder überhäufen den Auslöser mit Vorwürfen. Dabei wäre es so oft notwendig, unsere Grenzen zu erweitern– und das geht nur, indem wir unseren Ärger, unsere Wut und die Angst und all die anderen Gefühle, die wir normalerweise ablehnen, endlich fühlen, statt ihre Auslöser zu bekriegen oder zu entfernen. Sprich, uns konfrontieren.
Hier geht es darum, uns ein „Nein“ zu erlauben, wo wir ansonsten immer „Ja“ sagen- aus Gewohnheit, Angst vor Ablehnung, dem Wunsch, dazuzugehören und immer nett und hilfsbereit sein zu müssen. Es geht um ein „Nein“, das ein großes „Ja“ zu uns selbst ist. Dazu gehört auch, lieblosen Menschen, freudlosen „Pflicht“-Veranstaltungen und einengenden und kleinhaltenden Lebens-Umständen den Rücken zu kehren.
Vergleiche bewusst reduzieren
Nein, „die“ sehen in echt nicht so aus. Jeder, wirklich jeder Mensch, egal wie perfekt, glücklich und durchtrainiert sie einem aus der glitzernden Hochglanz-Welt entgegenlächeln, hat an seiner mehr oder weniger nicht vorhandenen Selbstliebe, seinen Ängsten, seiner Wut und diversen anderen Themen zu knabbern. Das, was dir präsentiert wird, nennt sich Marketing. Und mit dieser baumelnden Karotte, die sowohl die Gesellschaft als auch du selbst dir ständig präsentiert, hältst du dich beständig im Sehnen, Wünschen und Hoffen gefangen.
Wenn du wirklich einverstanden bist mit dir und deinem Leben, dann hast du weder Wünsche, noch vergleichst du dich mit anderen. Auf dem Weg der Selbsterforschung wirst du ganz klar erkennen: mehr von irgendwas macht dich nicht glücklicher. Und du bist so einzigartig und wunderbar, dass es vollkommen unsinnig wäre, dich vergleichen zu wollen.
Vergleichen und Probleme erschaffen ist im übrigen eine Spezialität unseres Egos bzw. unseres Verstandes. Ohne Verbindung zum Herzen und zu unserer Mitte bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als solche Szenarien zu erschaffen. Leben dreht sich um die Verbindung von Verstand und Gefühl, von Kopf und Herz. Selbstliebe ist unter anderem eine natürliche Folge des Erkennens dieser Zusammenhänge und unserer Einzigartigkeit.
Wut-Liste
Eine wunderbar hilfreiche Übung, dich so richtig „auszukotzen“ und „Dampf abzulassen“ : Nimm ein Blatt Papier und schreibe alles auf, was dich wütend und zornig macht. Lass dabei nichts aus- sei so kleinlich, primitiv, obszön, pedantisch und anklagend wie nur möglich. Lass dein Ego sich so richtig austoben- alles, was du dir sonst verbietest, weil es total „unspirituell“, daneben, falsch, lächerlich und unangebracht ist: schreibs auf!
Die bekloppte Nachbarin, der A… von Chef, die Furie von Schwiegermutter- alles rauf auf die Liste. Schreib, bis dir der Stoff ausgeht, bis dir nichts mehr einfällt. Und dann nimmst du dir einen roten Stift und streichst alles durch, was nicht den Tatsachen entspricht. Alles, was lediglich deiner Wahrnehmung entspringt, eine Vermutung ist, ein Vorwurf, eine Annahme, die du gar nicht wirklich belegen kannst- durchstreichen. Beleidigungen, Kritik, verletzter Stolz deinerseits – durchstreichen.
Falls etwas übrig bleibt, frage dich: Kann ich mit absoluter Sicherheit wissen, dass es so ist? Wenn nicht- durchstreichen. Was bleibt übrig? Und falls etwas übrig bleibt: warum macht es dich wütend? Warum darf es nicht einfach genau so sein? Kannst du erkennen, wieviel von dem, was uns bewegt, einfach nur ungefühlte Emotionen sind, die keinen Raum bekommen, sich auszudrücken? Sie stecken in uns fest und piesacken uns in Form gemeiner und wütender Gedanken.
Bewegung und körperlicher Ausdruck
Wenn wir keinen angemessenen Ausdruck für heftige Emotionen finden- z.B. durch auspowern, somatisches schütteln, das klassische Kissen verprügeln oder allein im Auto die Wut herausschreien- bleiben diese Emotionen als Ladungen in unserem Körper stecken. Dort verursachen sie einen energetischen Stau, sowie entsprechende Gedanken, die oft zu Glaubenssätzen werden, wie z.B. „Das konnte ich noch nie“ oder „Ich bin einfach nie gut genug“.
Durch regelmäßiges auspowern, insbesondere durch Praktiken, die dich tiefer in den Körper und ins unmittelbare fühlen bringen, wie Tanzen, Breathwork, Yoga oder Tantra, bekommen intensive Emotionen einen Kanal, durch den sie sich ausdrücken können. Suche dir daher unbedingt eine solche Möglichkeit, die dir entspricht. Sei dabei geduldig und nachsichtig- du musst kein Ziel erreichen oder etwas loswerden. Es geht nur darum, dir selbst Raum zu geben.
Tagebuch oder Journal
Ein Tagebuch oder Journal ist ungemein wertvoll, um dir deiner Gedanken und Gefühle bewusst zu werden. Notiere regelmäßig, was dich beschäftigt, was dich berührt und begeistert oder auch erschüttert. Du lernst dich besser kennen und auch, all diese Aspekte und Anteile deiner selbst einfach nur ganz offen und ohne Urteil wahrzunehmen.
Vielleicht entdeckst du auch bestimmte Glaubenssätze und Überzeugungen beim aufschreiben -oder auch Muster, die sich durch dein Leben ziehen und die zu erforschen spannend und lohnenswert sein könnte. So oder so: es muss nichts verändert, verbessert oder bearbeitet werden. Alles das geschieht von ganz allein, wenn es „dran“ ist. Sei dabei einfach so offen und wertfrei, wie du kannst: es ist alles in Ordnung.
Sound Healing
Durch den Einsatz von Rhythmus und Frequenzen können wir unser normales Bewusstsein in einen meditativen Zustand versetzen. In diesem erweiterten Bewusstseinszustand ist es leichter möglich, tiefliegende Emotionen und energetische Staus sich lösen zu lassen. Entspannung und Heilung geschehen, wenn Gefühle wieder ins Fließen kommen und Blockaden sich auflösen. Wenn du einen besonderen Zugang zu Klängen hast, wirst du eine Klangtherapie oder Sound Healing sehr genießen. Auch künstlerisches und kreatives Schaffen kann einen Zugang eröffnen, den du sonst vielleicht nicht hast.
Es gibt noch weitaus mehr, mit dem du dich unterstützen kannst- wir haben uns hier jedoch bewusst auf die uns am wichtigsten erscheinenden Methoden beschränkt, die du wirklich täglich praktizieren solltest. Immer aber gilt: verurteile dich niemals, wenn es nicht gelingt. Mach es aus Freude oder weil du wirklich spürst, wie gut es dir tut.
Fang wieder an zu spielen und zu staunen- es gibt so viele Wunder um dich herum!
Fazit
Du bist gut so, wie du bist! Ganz und gar liebenswert -und weder musst du dich verändern, noch die Umstände oder Leben an sich. Erstaunlicherweise verändert es sich ganz signifikant, wenn du das akzeptieren kannst und Wertschätzung und Güte kultivierst, statt Ablehnung und Selbstkritik.
Das Problem besteht tatsächlich darin, dass wir aus uns, Leben und unseren Gefühlen Probleme machen. Dabei ist es vollkommen normal, dass Teile von dir sich traurig, versehrt, ungeliebt oder abgelehnt fühlen. Wir leiden, wenn wir sie weghaben wollen und nicht anerkennen. Lieben zu lernen sorgt dafür, dass du diesen Anteilen in dir mit Mitgefühl begegnest. Es gibt keine Methode oder Technik, die dich zu einem liebevollen Menschen macht- es ist ein Weg, den du ein Leben lang beschreitest, so wie wir meist jahrzehntelang gelernt haben, lieblos zu sein.
Durch ausgewählte Übungen für mehr Selbstliebe, die uns tiefer ins Fühlen und in die Selbstannahme bringen, können wir uns dabei bestmöglich unterstützen und unsere emotionale Stabilität stärken. Gleichzeitig gilt es, sich zu erinnern, dass es so viel anderes auf dieser wunderbaren Welt gibt, das unsere Aufmerksamkeit verdient- vielleicht bedeutet die größte Selbstliebe ja manchmal auch, dass wir einfach damit aufhören, uns selbst unbedingt lieben und wertschätzen zu wollen und es einfach so nehmen, wie es ist.
Häufige Fragen
Sind diese Übungen für jeden geeignet?
Ja, sich selbst lieben lernen ist absolut für jeden geeignet 🙂 Man kann wohl sogar so weit gehen, zu behaupten, dass sich ein Leben ohne sehr schwierig gestaltet. Wenn wir nicht in der Lage sind, unsere Emotionen entspannt im Körper zu fühlen- was tägliche Übung benötigt, weil wir es so sehr verlernt haben- können sich angestauter Schmerz und tiefe, selbstsabotierende Glaubenssätze nicht lösen.
Stattdessen stecken wir im Verstand und der Ratio fest, projizieren unsere ungefühlten Themen auf andere und die Welt und sind permanent unzufrieden- nicht in Frieden.
Wie oft sollte ich diese Übungen machen?
Wie oft solltest du wirklich leben? Leben beeinhaltet alles- Traurigkeit und Lachen, Angst und Vertrauen, Einsamkeit und Verbindung. Wenn wir aus Angst vor Schmerz oder Verletzungen jene Gefühle ausklammern, können wir auch nicht vollumfänglich lachen, vertrauen oder uns zutiefst verbunden fühlen.
Liebe ist der Seinszustand, der alle Gefühle mitsamt ihres Gegenstücks vereint und willkommen heißt. Liebe grenzt nicht aus, lehnt nicht ab. Je mehr und je öfter wir also willkommen heißen, statt abzulehnen, einladen, statt auszugrenzen, desto mehr Raum schaffen wir für Liebe. Zu uns, zu anderen, zur Welt.
Was kann ich tun, wenn ich Schwierigkeiten habe, mich auf die Übungen einzulassen?
Es kann sehr ungewohnt sein, plötzlich gefühlt nichts zu tun und einfach nur da zu sein. Sich selbst soviel Raum zu geben, besonders wenn wir üblicherweise rund um die Uhr am Tun sind. Es mag uns zutiefst unnütz, langweilig und kontraproduktiv erscheinen.
Und trotzdem gilt: „Alles Wesentliche entsteht aus dem Nichts-Tun.“ – Stefan Hiene
Welche Selbstliebe-Übung eignet sich besonders gut für den Einstieg?
Mache dein ganzes Leben zu einer Meditation: sei mit dem, was ist. Sei einfach da, offen und freundlich gesinnt und schau, was sich dir zeigt. Heiße es willkommen, ganz egal, wie unschön es sich anfühlen mag.
Nichts dient Selbstliebe und Harmonie mehr als diese innere Haltung. Wenn du mit nichts im Widerstand bist, ist nichts im Widerstand zu dir. Es IST einfach. Leben ist so unglaublich einfach und schön, wenn wir so leben können.
Gibt es einen signifikanten Unterschied zwischen Selbstliebe, Selbstfürsorge, Selbstbewusstsein, Selbstwirksamkeit, Achtsamkeit und Selbstmitgefühl ?
Nein. Selbstliebe ist quasi der Oberbegriff, alles andere ist Ausdruck bzw Folge von Selbstliebe.
Selbstliebe kann man lernen -wirklich?
Absolut! Niemand kommt voller Selbstliebe auf die Welt! Und in den allermeisten Fällen entwickeln wir erst gar keine. Unser Lebensweg besteht u.a. darin, zu erkennen, dass Selbstliebe wichtig ist und unsere Beziehung zu anderen Menschen maßgeblich beeinflusst. Auch Resilienz und Selbstachtung sind nicht möglich, ohne uns anzunehmen und zu lieben, wie wir sind.
Ist Selbstliebe nicht dasselbe wie Narzissmus?
Selbstliebe bedeutet, dich selbst zu lieben und wertzuschätzen. Dafür braucht es Offenheit und Akzeptanz- und das schafft Verbindung: wir nehmen war, dass wir alle mit denselben Themen und Herausforderungen im Leben zu tun haben. Narzissmus hingegen ist geprägt von einem übersteigerten Ego, welches sich selbst erhöht und andere erniedrigt- aus einem Mangel an Offenheit und Selbstakzeptanz.
Hat die der Beitrag „Selbstliebe: Übungen für mehr Selbstakzeptanz und Stabilität“ gefallen? Lass uns einen Kommentar da.