Achtsam im Alltag- mehr Lebensqualität durch Achtsamkeit
Leben kann oft schwierig und überfordernd sein. Zuviel Tun und zu wenig Sein, ständige Erreichbarkeit, eine Flut an Reizen und die ungesunde Angewohnheit, stets mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, machen es oft schwer, sich zu entspannen und zur Ruhe zu kommen.
Achtsamkeitsübungen können dabei helfen, gelassener zu werden, den Fokus wieder auf die für dich wirklich wichtigen Dinge zu lenken und zu erspüren, was gerade dran ist für dich. In diesem Blog-Beitrag erfährst du, was Achtsamkeit bedeutet, warum sie so wichtig ist und wie du sie Schritt für Schritt in dein Leben integrieren kannst.
Inhalt
Was bedeutet Achtsamkeit im Alltag?
Es bedeutet, den Moment bewusst wahrzunehmen, ohne ihn zu bewerten, d.h. verändern oder verbessern zu wollen. Es geht darum, präsent zu sein, egal ob du einen Kaffee trinkst, eine Aufgabe erledigst oder einfach nur atmest. Außerdem geht es darum, sich nicht permanent in Gedanken (Sorgen), Ablenkung und Emotionen zu verlieren, so dass wir entspannter und gelassener den täglichen Anforderungen unseres Lebens begegnen können.
Der Fokus liegt auf dem Hier und Jetzt. Du nimmst dich selbst auf tiefere Weise wahr und lernst dich kennen, jenseits deiner gewohnten Denk-Strukturen. Räucherstäbchen anzuzünden, Mantren zu singen und sich in Yoga-Posen zu verknoten hat jedenfalls rein gar nichts mit gelebter Achtsamkeit zu tun.
Warum ist Achtsamkeit im Alltag so wichtig?
In einer Welt, in der es beständig um Leistung und Tun geht, hilft sie, innezuhalten und zum bloßen Sein zurückzufinden. Innehalten und sich selbst liebevolle Zuwendung zu schenken, ist unabdingbar für ein ausgeglichenes und erfülltes Leben. Je mehr Aufmerksamkeit wir uns selbst schenken, desto weniger müssen wir sie auf ungesunde Weise vom Außen einfordern, was jeglichen Beziehungen in unserem Leben zugute kommt.
Außerdem macht uns diese Art der Selbstfürsorge weit weniger anfällig für Stress, schenkt mehr Klarheit und hilft dabei, uns besser zu fokussieren. Regelmäßiges Achtsamkeitstraining bzw Innehalten in Form von bewusster Atmung und dem achtsamen Wahrnehmen unserer Gedanken und Gefühle, lässt uns gelassener und freudvoller durchs Leben gehen.
Und schließlich können wir auf diese Weise auch mit schwierigen Situationen besser umgehen.
Kurz gesagt: Achtsamkeit hilft, dich entspannt, zufrieden, klar und glücklich zu machen!

Meditation: beruhigend und zentrierend
Meditation ist eine der effektivsten Formen, um Achtsamkeit zu praktizieren und in den Alltag zu bringen. Genauer gesagt, IST Meditation, richtig durchgeführt, Achtsamkeit. Keine Sorge: Du brauchst dafür weder eine spezielle Umgebung, noch musst du stundenlang im Lotussitz ausharren. Meditation ist nichts anderes als völlige Präsenz im Hier und Jetzt– und das kannst du überall sein. Entscheidend ist hier nicht irgendeine Technik, sondern deine Bereitschaft, Offenheit und Akzeptanz. Wenn du gerne eine sinnvolle Achtsamkeitsübung bzw Achtsamkeitsübungen für den Alltag in deinen Tagesablauf einbauen möchtest, empfehle ich folgende:
Fühl-Meditation: Setze oder lege dich bequem hin, schließe die Augen, konzentriere dich auf deinen Bauch und tiefes ein- und ausatmen. Lege zur Verstärkung der Bauchatmung sanft deine Hand dorthin. Spüre, wie dein Atem mit der Bauchatmung immer tiefer wird, nimm wahr, was du wo in deinem Körper fühlst. Welche Empfindung ist gerade da? Nimm sie einfach nur wertschätzend wahr. Deine Gedanken läßt du vorbeiziehen wie Wolken. Mach diese Übung sooft du kannst.
Body-Scan: Auch diese Übung kannst du im Sitzen oder Liegen durchführen. Gehe mit deiner Aufmerksamkeit langsam durch deinen Körper, von den Füßen bis zum Kopf, und spüre jede Körperregion bewusst. Achte auf tiefe, ruhige Atemzüge.
5-4-3-2-1-Methode: Benenne fünf Dinge, die du siehst, vier, die du hörst, drei, die du spürst, zwei, die du riechst, und einen Geschmack, den du wahrnimmst. Diese Übung ist sehr effektiv, wenn du Abstand von einer überfordernden Situation oder Emotion benötigst.
Wichtig: es geht hierbei nicht darum, etwas zu erreichen. Sondern im Gegenteil darum, aus dem Hamsterrad des täglichen Aktionismus und erreichen-müssens auszusteigen und im einfachen Sein zu verweilen. Deine innere Bereitschaft ist hierbei ausschlagebend- wenn du kein wirkliches Interesse an Selbsterforschung, ehrlicher Auseinandersetzung und tiefem hinfühlen hast, wird keine Praxis etwas bewirken.
„Bei der Meditation geht es nicht um den Versuch, irgendwo hinzugelangen. Es geht darum, dass wir uns selbst erlauben, genau dort zu sein, wo wir sind, und genau so zu sein, wie wir sind, und desgleichen der Welt zu erlauben, genau so zu sein, wie sie in diesem Augenblick ist.“ – Jon Kabat-Zinn
Achtsamkeit lernen?
Etwas, was man immer wieder liest, was verkehrter aber nicht sein könnte: Achtsamkeit ist nichts, was du lernen kannst! Sondern ein Aspekt von Selbstfürsorge, Selbstliebe und der Bereitschaft, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen aufgrund der Entscheidung, bewusster zu leben. Ist dies gegeben, ist es an uns, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, beispielsweise durch Achtsamkeitsübungen im Alltag, bei denen du nicht Achtsamkeit übst, sondern immer wieder den Raum dafür zu schaffen.
Anfangs wird dies hauptsächlich in Ruhe und Zurückgezogenheit gelingen. Doch je achtsamer wir werden, desto mehr können wir auch in schwierigen Situationen erst einmal tief durchatmen und uns besinnen, anstatt die Fassung zu verlieren.
Wer achtsam sein möchte mit sich und anderen, darf zuallererst lernen, zuzuhören. Auf sich selbst zu achten und wieder zu spüren. Deiner Intuition zu vertrauen.

Mehr Achtsamkeit in deinen Alltag bringen
Es geht also nicht darum, lediglich irgendwelche Achtsamkeitsübungen zu absolvieren. Auch wenn du dich noch so sehr bemühst, achtsam dein Frühstück zu essen oder diszipliniert deine tägliche Meditation abspulst- es bringt nicht mehr Achtsamkeit. Sondern es sind Gelegenheiten, bei denen sie besonders gut praktiziert werden kann.
Viel wichtiger: Wem oder was wende ich mich gerade zu? Wohin geht meine Zuwendung– in den jetzigen Moment und meine Körperempfindungen oder zu meinen Gedanken und dem Außen, die an mir zerren?
Die folgenden Punkte sind sowohl Resultate, als auch Voraussetzungen, um Selbstfürsorge in den Alltag zu integrieren :
- Bauch- statt Brustatmung
- Digital Detox/ medienfreie Zeiten
- Draußen sein/ Waldbaden
- Dankbarkeit für das, was ist
- Akzeptanz statt Widerstand
- Achtsame Nahrungsaufnahme
- Fürsorge: du sorgst für dich- und dass dein Akku voll ist. Erst dann ist wirkliche Fürsorge für andere möglich.
Achtsamkeit ist also nichts anderes als gelebte Selbstliebe!
Morgen-Routine: Anstatt dich morgens gleich in einen vollgepackten und durchgeplanten Tag zu stürzen, nimm dir ein paar Minuten Zeit nur für dich. Lege eine Hand auf deinen Bauch und nimm die Gefühle in deinem Körper wahr. Deinen Atem. Den Raum. Die Geräusche um dich herum. Bis dein Körper sich zu entspannen beginnt. Diese Art von Zuwendung ist ein Geschenk an dich selbst, welches du dir am besten täglich machen solltest, idealerweise mehrmals. Natürlich ist dabei ausschlaggebend, wieviel Wert du dir und deinem Wohlbefinden beimisst und ob dir bewusst ist, dass tägliche Achtsamkeitspraxis und Selbstliebe dasselbe sind.
Fazit: Voraussetzung für ein erfülltes Leben
Dass das Thema Achtsamkeit so in den Fokus gerückt ist, hat seine guten Gründe. Wer sie verstärkt in den Alltag einbauen möchte, um nicht nur Stresssituationen besser begegnen zu können, sondern für ein erfüllteres Leben, wird mit 10 Übungen und achtsam essen nicht weit kommen.
Es gilt, sich immer wieder aufs neue in den jetzigen Moment zu begeben, und sich zu fragen: Bin ich gerade ganz hier? Fühlend in meinem Körper? Oder bin ich mit den Geschichten in meinem Kopf beschäftigt, der mir nur zu gerne alle möglichen Schreckens-Szenarien ausmalt?
Lebensfreude und Gelassenheit entwickeln sich von selbst, wenn wir verstehen, dass Selbstfürsorge Voraussetzung für ein erfülltes Leben ist und nicht lediglich eine Übung, der wir 10 Minuten unseres Tages widmen. Dazu müssen wir weit mehr Bewusstsein in unser Leben bringen und eine innere Haltung der Achtsamkeit pflegen.
Häufige Fragen
Was ist der Unterschied zwischen Achtsamkeit und Meditation?
Beides wird üblicherweise-wie vieles andere auch- als Methode angepriesen, mit deren Hilfe etwas erreicht werden soll. Es gibt auch die Ansicht, dass Meditation eine Übung ist, durch die man Achtsamkeit erreicht. Für die Autorin ist das jedoch nicht zutreffend: Sie sind tatsächlich dasselbe.
Meditation im eigentlichen und zutiefst heilsamen Sinne ist nichts anderes als sein-mit-dem-was-ist. Achtsamkeit ebenso. Beides kann jedoch-wie alles- zweckentfremdet werden, indem man auch hieraus eine Leistung, einen Zweck herauszuholen sucht, obwohl ihr eigentlicher Sinn das genauen Gegenteil ist.
Wie lange dauert es, das alles zu lernen?
Ein Leben lang! Dies ist, wie erwähnt, kein Ziel, das es zu erreichen gilt. Sondern eine Haltung, uns selbst und dem Leben gegenüber, für die wir täglich Raum schaffen und sie in den Alltag integrieren. Da es keine Grenze für Entfaltung gibt, ist es natürlicherweise ein ständiger Prozess der Erweiterung.
Kann mir das bei Stress wirklich helfen?
Selbstverständlich. Stress ist letztendlich nichts anderes als die Abwesenheit von Achtsamkeit.
Wie kann ich mich am besten darin unterstützen, präsent zu sein? Gibt es hilfreiche Tipps für mehr Achtsamkeit im Alltag?
Die gibt es. Der wichtigste vorneweg: sei geduldig – achtsam 🙂 – mit dir selbst. Es ist unmöglich, immer präsent, dankbar und liebevoll zu sein. Der wesentlichste Aspekt von Achtsamkeit und Selbstliebe ist, einverstanden zu sein mit dir, dich selbst mit Güte und Freundlichkeit zu betrachten und dir zuzugestehen, dass du auch lieblos, traurig, gereizt, wütend etc sein darfst. Menschlich eben.
Außerdem: So etwas wie „negative Gefühle“ gibt es nicht! Lediglich Emotionen, die sich nicht besonders angenehm anfühlen. Selbstliebe/-akzeptanz/Achtsamkeit bedeutet, dir dieser Gefühle bewusst zu sein und sie eben nicht zu verurteilen und weghaben zu wollen. Sondern sie als natürlichen Teil deiner selbst willkommen zu heißen, denn alle tragen wir auch Dunkelheit in uns, entscheidend ist, wie wir damit umgehen.
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